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» Ich finde es einfach wichtig, dass man weiß, wo man herkommt – Bier braucht Heimat. «

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Dominik Lissek Du hast mit 21 Jahren deine Lehre als Brauer begonnen, später die Ausbildung zum Diplombraumeister in Weihenstephan gemacht und mittlerweile über 20 Jahre Erfahrung in unterschiedlichen Brauereien. Gibt’s etwas, das dich besonders geprägt hat? Grundsätzlich waren sicherlich alle Erfahrungen wichtig. Beispielsweise habe ich mich im Bereich Personalführung im Laufe der Jahre bestimmt weiterentwickelt. Heute bin ich davon überzeugt, dass es enorm wichtig ist, dass man ein offenes Ohr für die Mitarbeiter hat und nicht immer glaubt, dass nur die eigene Meinung zählt. Die Kombination aus Zuhören und eigene Ideen haben, muss stimmen. Solche Dinge entwickeln sich auch durch eine gewisse Lebenserfahrung. Da habe ich mit 25 sicher anders getickt als heute. Wie sollte ein Arbeitsumfeld sein, damit es dir taugt? Ich denke, man spürt sehr schnell, ob das passt. Hier hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Wir haben uns gut ausgetauscht und ich habe schon beim ersten Gespräch gespürt, dass ein gegenseitiges Vertrauen da ist. Und so allgemein finde ich es immer gut, wenn die Kombination aus Ernsthaftigkeit und Witz stimmt. Wenn einer immer nur monoton irgendwas erzählt, das pack ich nicht, dann läuft was schief. Natürlich braucht es eine gewisse Ernsthaftigkeit, aber dann muss auch wieder mal ein Spruch gelten. Das hat mir hier von Anfang an sehr getaugt. Du hast bislang meist in Unternehmen gearbeitet, die regional sehr verwurzelt sind. Das trifft auch auf die Brauerei Egg zu. Was macht das Arbeiten in solchen Unternehmen spannend? Ich finde es einfach wichtig, dass man weiß, wo man herkommt – Bier braucht Heimat. In der Gegend um deinen Schornstein herum bist du nicht so leicht austauschbar, da hast du deine Wurzeln und gehörst irgendwie zur Gesellschaft dazu. Wenn du mal 200 Kilometer weit weg bist, dann bist du vielleicht eine Zeit lang trendy, aber wenn du nicht mehr angesagt bist, wirst du schnell ausgetauscht – weil die Wurzeln fehlen. Ein enges Verhältnis zu den Kunden kann natürlich auch dazu führen, dass diese besonders kritisch sind – gerade weil sie sich stark mit dem Unternehmen identifizieren. Klar, wenn du eine echte Stammkundschaft hast und denen schmeckt das Bier plötzlich nicht mehr, dann wirst du das schnell hören. Aber das ist ja auch gut! Wichtig ist nur, dass die Kritik fair bleibt. Was sich in den letzten Jahren schon sehr gravierend verändert hat, ist die anonyme Kritik im Internet. Wenn da irgendein Quatsch in einen digitalen Raum geschmissen wird, das finde ich nicht gut. Aber wenn jemand sachlich und fair sagt: Du, pass mal auf, das und das finde ich nicht gut – das finde ich völlig okay und legitim. Zum Abschluss: Hast du konkrete Ziele im Hinblick auf deine neue Tätigkeit bei der Brauerei Egg? Es wäre bestimmt der falsche Weg, wenn ich jetzt sagen würde: Wir ändern sofort alles, was hier über Jahrzehnte aufgebaut wurde. Mittel- und langfristig müssen wir selbstverständlich darauf achten, dass wir mit der Zeit gehen und innovativ bleiben. Und natürlich geht es immer auch darum zu schauen, ob es Bereiche gibt, in denen wir uns qualitativ noch verbessern können und wenn ja, dann wollen wir das tun. Wichtig ist, dass die Qualität stimmt, dann werden wir auch erfolgreich sein. Ende der Geschichte